Königreich Bunyoro-Kitara
 

Königreich

Der Thron Seiner Majestät


Die Institution als Königreich wurde am 24. Juli 1993 durch den Präsident der Republik Uganda, Mr. Yoweri Kaguta Museveni  ( Präsident der Republik Uganda seit dem 29. Januar 1986) zurückgegeben und durch die Verfassung 1995 bestätigt. Das traditionelle Herrscher-Statut wird auf kulturelle und Entwicklungsinteressen beschränkt.

Ein von Bunyoro vorangetriebenes Referendum über die Rückübertragung der verlorenen Provinzen führte in der hitzigen Atmosphäre kurz nach der Unabhängigkeit 1967 zu einer Staatskrise in Uganda, in der der Präsident Milton Obote schließlich die Verfassung außer Kraft setzte und die traditionellen Königreiche in Uganda aufhob. Erst 1993 unter Yoweri Museveni wurden die Königreiche kulturell wieder anerkannt und erstmals seit 1967 gab es in Bunyoro wieder einen Omukama: Seine Majestät Solomon Gafabusa Iguru I.,
der 27. Omukama von Bunyoro-Kitara.

Als kulturelles Oberhaupt wird dem König von einem Ersten Privatsekretär assistiert, einem Kabinett von 21 Ministern unter Vorsitz eines Premierministers und dem Orukurato (Parlament).  Durch gemeinnützige Organe des Königreiches, wie die „Bunyoro Kitara Kingdom Youth Foundation", wird die Möglichkeit gegeben, in Partnerschaften mit Einheimischem einzutreten, nationale und internationale Organisationen und Menschen mit berechtigtem Interesse an der in pflegender Entwicklung des Königreiches.

 



Das historische Bunyoro am Ende des 19. Jahrhunderts schließt fast alle Gebiete unmittelbar östlich des Albertsees ein sowie einen kleinen Gebietsstreifen, der 1910 Belgisch-Kongo, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, zugeschlagen wurde. Im Norden und Osten wurde Bunyoro durch den Victoria-Nil begrenzt. Vor der Festlegung der Grenzen von Bunyoro durch die britischen Kolonialherren seit 1896 hing die Zugehörigkeit von Gebieten und Personengruppen zum Königreich vom Einfluss des jeweiligen einheimischen Königs ab. Offenbar waren während des 19. Jahrhunderts weite Landstriche zwischen den Großen Seen und dem Nil zwischen den Königreichen Bunyoro und Buganda umstritten.

1891 endete die letztmalige Zugehörigkeit des südwestlich gelegenen Königreichs Toro (altes Zentrum Fort Portal im Distrikt Kabarole) zu Bunyoro, als am 14. August 1891 Captain Lugard für die Briten Rukirabasaija Daudi Kasagama Kyebambe VI. zum König von Toro proklamierte. Die Könige von Toro entstammen der gleichen Dynastie (Babiito) wie die Herrscher von Bunyoro.

Bunyoro wurde beherrscht von den viehhaltenden Bahima. Die Bevölkerung von Bunyoro, die Banyoro, zeichnete sich durch eine differenzierte Kultur aus, mit bemerkenswerten Fähigkeiten in der Eisen- und Holzverarbeitung sowie der Töpferei. Besonderen Reichtum bedeutete die Salzgewinnung von Kibiro, dessen Produkte wichtige Handelsgüter waren.

Die einheimische Sprache ist Runyoro-Rutoro, auch Bunyoro bzw. Banyoro genannt, eine Bantu-Sprache.

Bunyoro entstand im 15. Jahrhundert im Bereich des Albertsees. Vorläufer sind das legendäre Reich der Batembuzi-Dynastie und das Reich Kitara der Bachwezi. Diesem folgte, wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer Invasion der Luo, die Babiito-Dynastie, unter der Bunyoro vom 16. bis zum 19. Jahrhundert das mächtigste Reich im heutigen Uganda war, bis Buganda zunehmend an Einfluss gewann. Bunyoro wurde auch Bunyoro-Kitara genannt. Der Herrscher („König") von Bunyoro war der Omukama, der keinen festen Regierungssitz im Reich hatte. Die Gräber der letzten Omukama („Mparo Tombs") liegen in Mparo, vier Kilometer außerhalb von Hoima, der heutigen Hauptstadt des gleichnamigen ugandischen Distrikts. Die Hoheitsrechte über die einzelnen Regionen des Reiches wurden vom Omukama an Chiefs übergeben, die unter anderem Rechtsprechung und Steuererhebung übernahmen. Zur Zeit der ersten europäischen Besucher um 1860 herrschte in Bunyoro König Kyebambe, der Vorgänger des späteren Königs Kabarega. Zu Kamurasis Zeit gerät Bunyoro unter den Einfluss von Elfenbein- und Sklavenhändlern, nominell ägyptischer Herkunft.

Von den ersten Europäern in Bunyoro sind zu nennen J. H. Speke, J. A. Grant (beide 1862) sowie die Entdecker des Albertsees, Sir und Lady Baker (beide 1864).

Am 14. Mai 1872 wird Bunyoro durch Baker, dem Generalgouverneur der britischen Äquatorialprovinzen, offiziell dem anglo-ägyptischen Herrschaftsbereich („Sudan") zugeordnet. Der anglo-ägyptische Einfluss in Bunyoro sank vorübergehend spätestens mit dem Rückzug Emin Paschas 1888, der in Wadelai einen wichtigen Stützpunkt hatte. Während in der Folgezeit der Norden Bunyoros unter den Einfluss der Mahdisten geriet, suchte König Kabarega sich gegen das britische Vordringen von Süden unter Captain Lugard zu wehren. Die stärkere Abschließung Bunyoros gegenüber dem europäischen Einfluss führte jedoch letztendlich dazu, dass Buganda alle Führungspositionen im späteren britischen Protektorat Uganda übernehmen konnte und gegenüber Bunyoro diverse bevorzugte Behandlungen erfuhr. 1896 errichtete Großbritannien über Bunyoro ein Protektorat, zu Anfang des 20. Jahrhunderts bildete Bunyoro den Südwestteil der Nordprovinz des britischen Uganda-Protektorats. König Kabarega wurde 1899 von den Briten gefangen genommen und auf die Seychellen deportiert. Ein Sohn Kabaregas, der noch minderjährige Yosia, wurde von den Briten als neues Oberhaupt von Bunyoro anerkannt, jedoch mit sehr beschränkten Rechten ausgestattet. Nach der Unterwerfung Bunyoros durch Gerald Portal wurde zudem ein Teil Bunyoros abgetrennt und danach im Buganda Agreement durch Henry Hamilton Johnston an Buganda angegliedert.

Zirka drei Prozent der heutigen ugandischen Bevölkerung von 27,27 Mio. (2005) gehören den Banyoro an.

Bunyoro besteht heute aus drei Distrikten (von Nord nach Süd) mit zusammengenommen 1.232.422 Einwohnern:

  • Masindi (Distriktshauptstadt: Masindi), 2002: 469.865 Einwohner
  • Hoima (Distriktshauptstadt: Hoima), 2002: 349.204 Einwohner
  • Kiba(a)le (Distriktshauptstadt: Kibale), dieser Distrikt wurde Anfang der 1990er neugegründet, 2002: 413.353 Einwohner

Das Königreich besteht aus mehrere Ethikgruppen, deren Mehrheit, die ethnischen Banyoros sind. Die örtlich gesprochene Sprache ist Runyoro mit etwas gelegentlichem Suaheli. Das Königreich wird spärlich mit einer Dichte von 37 Leuten pro km² bevölkert. Die Lesefähigkeitsrate liegt bei 46% Männer und bei 55% für Frauen.

Die Wirtschaft des Königreiches Bunyoro-Kitara setzt sich aus einer Vielzahl wirtschaftlicher Aktivitäten zusammen, primär unter dem großen Anteil kommerzieller Landwirtschaft von Tabak; Zuckerrohr, Tee, Getreide wie Mais, Reis folgen in dem Ranking. Ein großes Gebiet des Königreiches wird vom tropischen Regenwald gedeckt: Die Gebiete sind Budongo, Kasongoire, Masindi, Bugoma und Wambabya in Hoima und Kasaato in Kibaale. Die immensen Waldvorräte ziehen verschiedene wirtschaftliche Aktivitäten mit sich, welche langsam gedeihen (Mahagoni, ironwood und andere harte Holzhölzer). Das Königreich ist auch reich an Wildnis in den nationalen Reservaten, einschließlich Murchision National Park, Karuma, Bugungu und des Biiso Eco-Tourist-Zentrums. Das Gebiet besitzt 43% von der nationalen Bio-Vielfalt allein im Muchision National Park.

Die Bevölkerung des Königreiches gehört zu drei Hauptreligionen: Protestanten, Katholiken und Muslime. Ungefähr 3% der Bevölkerung wohnen in städtischen Zentren. 77% der Leute ernähren sich pro Kopf von einem Einkommen von durchschnittlich 435.488 Ush UGX (ca. 189,- € pro Jahr von der Landwirtschaft, aber 60% des Landes sind immer noch unberührt und nicht kultiviert).

Unter den bedeutenden Aktivitäten nimmt eine starke Förderung, die ertragbare sozialverträglich-wirtschaftliche Entwicklung großen Raum ein sowie der Schutz eines starken kulturellen Erbes der Bevölkerung im Königreich Bunyoro-Kitara.

  • Förderung der elektronischen Informationstechnologie und Verwendung durch die Einrichtung eines Vielzweck-Gemeindezentrums.
  • Förderung der ertragbare Entwicklung durch Ausbildung und Personalentwicklung in allen Sektoren, durch Training.

 

Kulturelle Gegebenheiten und Touristenattraktionen:

Das Königreich weist eine Vielfalt von Anziehungen aus: die königlichen Grüfte bei Mparo, Katasiha Fort, Karuziika Palace, heiße Frühlinge bei Kibiro, afrikanisches Dorf, Murchison Wasserfälle, National Park, seltene Spezies von Schmetterlingen, Menschenaffen und medizinischen Baumspezies, Virtual Museum, usw..

Das Königreich Bunyoro-Kitara ist auch mit mineralischem Reichtum gesegnet, einschließlich des Erdöles beim Albertsee, Edelsteine: Turmalin, Rubin, roter und grüner Granat, usw.; andere Mineralien: Titan, Zinn und Gold sowie Eisen.


www.bunyoro-kitara.ch